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Ein Beitrag von unseren Expert:innen: GD Nagl zu Brandgefahren in der Landwirtschaft Teil 6

Brennpunkt Landwirtschaft: Gefahrenquelle Stallungen

 

Unser Experte GD Othmar Nagl zum Thema

 

Wenn es auf einem Hof zu einem Brand kommt, dann steht die Existenz unserer Landwirte auf dem Spiel. Bricht das Feuer im Stall aus, kommt auch noch Tierleid dazu. Daher gilt hier besondere Vorsicht!

 

Knapp die Hälfte der Brandereignisse in landwirtschaftlichen Betrieben passieren in Stallungen, obwohl diese von den Landwirten mit einem sehr niedrigen Risiko eingestuft werden.


Auslöser sind auch hier viele der bereits genannten Brandursachen. In den Stallungen sind dies vor allem technische Defekte bei elektrischen Anlagen und Geräte, unsachgemäßer Umgang mit Wärmequellen sowie offenes Feuer.
 

 


 

Nochmals kurz zusammengefasst:

 

  • Elektroinstallationen und Geräte:


Beschädigte oder verschlissene Kabel und Leitungen, lose Klemmen, fehlende Erdung oder fehlerhafte Isolierungen können Kurzschlüsse und Brände auslösen. Ältere oder beschädigte Geräte, vor allem solche, die sich erwärmen, können zu Hitzestaus und Bränden führen. 
 

! Lassen Sie Installationen nur von qualifizierten Elektrikern vornehmen. Achten Sie auf Beschädigungen oder Überhitzung und lassen Sie defekte Geräte reparieren oder tauschen diese aus. Lassen Sie regelmäßig alte Elektroinstallationen und elektrische Anlagen fachmännisch überprüfen und erneuern Sie sie gegebenenfalls. 

 

  • Wärmegeräte:


Unsachgemäße Handhabung von Wärmelampen in Stallungen
 

! Bitte beachten Sie jedenfalls die Herstellerangaben zur Installation, Verwendung und Wartung der Geräte. Installieren Sie sie sorgfältig, halten Sie einen Sicherheitsabstand zu brennbarem Material. Überwachen Sie sie während des Betriebs, um Kurzschlüsse oder Überhitzung zu vermeiden. 

 

  • Offenes Feuer:


Offenes Feuer wie etwa beim Rauchen in Ställen kann zu Bränden führen.
 

! Bitte vermeiden Sie generell Rauchen und offenes Feuer in den Stallungen. Halten Sie auch dort einen Feuerlöscher griffbereit.

 


 

Aber auch Brandstiftung, Heu-Selbstentzündung und defekte oder überhitze Traktoren oder andere Maschinen können für den Stall zum Problem werden. Hier raten wir zu folgenden Präventivmaßnahmen:

 

! Lagern Sie kein leicht brennbares Material in der Nähe des Stalls, erschweren Sie den Zugang ins Gebäude.


! Lagern Sie Heu nur im getrockneten Zustand ein und kontrollieren Sie die Temperatur regelmäßig – was übrigens gesetzlich auch vorgeschrieben ist.


! Traktoren, Mähdrescher und andere Fahrzeuge möglichst in freistehenden Nebengebäuden mit mindestens 6 Metern Abstand zu anderen Gebäuden oder einer Garage mit feuerfesten Wänden (mindestens 90 Minuten Feuerwiderstand) abstellen. Überprüfen Sie vor allem ältere Fahrzeuge regelmäßig, um technische Defekte frühzeitig zu erkennen. 

 
 


 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Herbst und alles Gute!