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Ein Beitrag von unseren Expert:innen: GD Nagl zu Brandgefahren in der Landwirtschaft Teil 4

Brandstiftung in landwirtschaftlichen Betrieben

 

Unser Experte GD Othmar Nagl zum Thema

Brennpunkt Landwirtschaft: Brandstiftung ist nicht die häufigste Ursache für Brände in der Landwirtschaft, aber auch nicht ausgeschlossen - und wird vielfach unterschätzt.

 

Laut BVS-Brandverhütungsstelle Oberösterreich wird immerhin jeder neunte Brand auf einem landwirtschaftlichen Betrieb durch Brandstiftung verursacht. Besonders gefährdet sind ungesicherte Gebäude sowie leicht entflammbare Materialien.

 

Lassen Sie mich kurz einen geschichtlichen Rückblick machen: Vorsätzliche Brandstiftungen standen nach dem 1. Weltkrieg an der Tagesordnung. Rund 40 Prozent aller Brände gingen darauf zurück, für weitere 20 Prozent war die Ursache grobe Fahrlässigkeit.

Unser Generaldirektor in Ruhe, Dr. Wolfgang Weidl, der 1948 als 3-jähriger mit seinen Eltern nach Lichtenberg, Gemeinde Ulrichsberg kam und nach seinem Studium in Lembach lebte, erinnert sich an Erzählungen:

„Vor allem in den 1930er Jahren wüteten in vielen Ortschaften des Bezirks Rohrbach die Flammen. Die Leute sagten immer, ´die Maurersonne geht auf`, wenn der rote Schein eines Feuers am Nachthimmel zu sehen war. Denn dann hatten die Handwerker wieder was zu tun.“

Die Ursache blieb in vielen Fällen unentdeckt. Vermutlich waren es tatsächlich Arbeitsbeschaffungsbrände.

Als Reaktion auf die Brandseuchen führte die Regierung 1933 Strafen für Brandlegung ein. Bereits ein Jahr zuvor regten wir von der Oberösterreichischen die Gründung der Landeskommission für Brandverhütung an – also die heutige BVS. Und damit wurde auch die Schadenprävention zu einem zentralen Thema für die Zukunft.

 


 

Welche Präventionsmaßnahmen können Sie ergreifen, um einer Brandstiftung vorzubeugen?

 

  • Lagern Sie Materialien, die leicht brennen, nicht an Außenwänden oder in frei zugänglichen Durchgängen und Stiegenhäusern.
  • Automatische Beleuchtungssysteme schrecken fremde Personen ab.
  • Erschweren Sie den Zugang zu Gebäuden, indem Sie Türen verschlossen halten und auch alle Fenster im Keller und im Erdgeschoß schließen und nicht kippen.
  • Denken Sie auch an Zugänge zum Keller. Viele der Brände gehen von dort aus. Lagern Sie daher darin auch kein brennbares Material.
  • Sollten Sie öfter eine Ihnen unbekannte Person sehen, benachrichtigen Sie die Polizei.

 


 

Übrigens!

Die Feuerbeschau, also die feuerpolizeiliche Überprüfung dient dazu, dass Sie Gefahrenstellen und Risiken erkennen. Beheben Sie festgestellte Mängel sofort, denn dadurch werden Sie und Ihr Eigentum noch brandsicherer.

 

Auch nochmals zur Erinnerung: Wenn es doch zu einem Brand kommt, bitte die Faustregel nicht vergessen, zuerst alarmieren (Feuerwehr-Notruf 122), helfen Sie anderen Personen und retten sich selbst, erst dann beginnen Sie - wenn möglich - mit dem Löschen. Und natürlich Ihre Versicherung informieren.

 


Im meinem nächsten Beitrag geht es um Wärmegeräte und mechanische Reibung.