Brennpunkt Landwirtschaft: Wärmegeräte und mechanische Reibung

Unser Experte GD Othmar Nagl zum Thema
Wärmegeräte und mechanische Reibung zählen ebenfalls zu einer der häufigsten Brandursachen in einem landwirtschaftlichen Betrieb.
Von einer mechanischen Reibung spricht man, wenn zwei Oberflächen aneinander reiben, durch Unebenheiten oder Verunreinigung aber dabei gehindert werden. Das führt zu einer Umwandlung in Hitze, die brennbare Materialen entzünden kann.
Es gibt zahlreiche Beispiele, daher raten wir generell dazu, eine Schulung über die Gefahren von Reibung und die richtigen Verhaltensweisen im Umgang mit Maschinen und Materialien zu absolvieren.
Hier einige Beispiele im Detail und was Sie tun können:
- Schlecht gewartete Maschinen oder Geräte, bei denen Lager oder andere bewegliche Teile starker Reibung ausgesetzt sind.
! Halten Sie Fahrzeuge und Maschinen sauber, da sich Staub und Ölreste leicht entzünden können. Tauschen Sie abgenutzte oder defekte Lager frühzeitig aus. Versorgen Sie Schmierstellen öfter mit Öl oder Fett. Warten Sie Ihre Maschinen und Geräte regelmäßig.
- Bei Schleif- oder Schweißarbeiten entstehen heiße Metallteilchen (Funken), die brennbares Material entzünden können. Funken können auch beim Einsatz von Gabelstaplern entstehen.
! Stellen Sie bei Tätigkeiten wie Schleifen, Schneiden oder Schweißen sicher, dass kein leicht brennbares Material in der Nähe ist. Achten Sie besonders bei Funkenflug auf einen Sicherheitsabstand von bis zu 10 Metern zu brennbaren Materialien und schauen Sie auch nach Abschluss der Arbeit öfter nach, ob nicht ein Schwelbrand entstanden ist. Wenn möglich, montieren Sie die Teile ab und schweißen Sie sie in einer Werkstatt.
- Vorsicht auch die Reibung zwischen verschiedenen Materialien (z.B. Kartonagen auf Förderbändern).
! Brennbare Materialien so lagern bzw. befördern, dass sie nicht durch Reibung oder andere Einflüsse entzündet werden können.
Nun zu den Wärmegeräten, die durch technische Defekte, Hitzestau oder unsachgemäße Verwendung einen Brand verursachen können.
Zu den technischen Defekten zählen Kurzschlüsse durch eine defekte Isolierung oder beschädigte Kabel. Vorsicht: Feuchtigkeit kann Kurzschlüsse auch bei ausgeschalteten Geräten verursachen (z.B. Föhn im Bad)!
Überhitzung von Geräten mit Heizelementen, wie Waschmaschinen oder Trockner. Überhitzung ist auch bei Akkus beim Ladevorgang möglich. Achtung bei Mehrfachsteckdosen: Hängen zu viele Geräte daran, kann das ebenfalls zu Überhitzung und Bränden führen.
Ein Hitzestau kommt bei Geräten vor, die sich erwärmen: wie etwa ein Wäschetrockner, aber auch ein Fernseher oder Tablets. Daher bitte solche Geräte nicht in der Nähe von brennbaren Materialien platzieren. Besondere Vorsicht gilt bei dauerhaft eingeschalteten Heizdecken und -matten, die durch einen Wärmestau im Bett einen Brand verursachen können.
Bzgl. unsachgemäßer Verwendung: In jedem Fall bitte die Herstellerangaben zur Verwendung und Wartung beachten!
Wir raten generell zu folgenden präventiven Maßnahmen:
- Laufende Wartung und Überprüfung der Geräte.
- Sicherheitsabstand zu brennbarem Material einhalten.
- Vor dem Verlassen der Werkstatt oder einem anderen Arbeitsort überprüfen, ob alle Elektrogeräte ausgeschaltet sind. Zur Sicherheit auch den Stecker ziehen.
